ZEITGENÖSSISCHE OPER BERLIN – VERSUCHUNG – OPER VON QU XIAO-SONG
20. - 23. Mai 2004

Libretto nach einer traditionellen chinesischen Opernvorlage von Wu Lan und Qu Xiao-song.

Chinesisch mit deutscher Übertitelung

Im Mai 2001 zeigte die Zeitgenössische Oper Berlin im Hebbel-Theater die Oper "Die letzte Saite" des chinesischen Komponisten Qu Xiao-song. Aufgrund des herausragenden Erfolges beauftragte die Münchener Biennale, internationales Festival für Neues Musiktheater, Qu Xiao-song mit der Komposition eines neuen Werkes und die Zeitgenössische Oper Berlin mit der Inszenierung.
Auch in dieser Oper erforscht Qu Xiao-song eine alte chinesische Parabel: Der taoistische Philosoph Zhuang Zhou gerät unversehens in das Reich der Toten und wird dort einer Vielzahl von Prüfungen ausgesetzt. Er sieht, wie eine junge Frau das Grab ihres verstorbenen Mannes befächelt, damit es schneller trockne. Denn erst wenn die Erde trocken sei, so hatte sie einst versprochen, darf sie sich einem neuen Liebhaber zuwenden. Neugierig geworden beschließt Zhuang Zhou seine eigene Frau zu prüfen...


© Holger Foullois / DRAMA


"Versuchung" beruhigt die Figuren in einem objektiven Pathos, in der Zeit, die ein Gong zum Verklingen braucht, verklingt auch die Begierde und macht der Erkenntnis Raum." (Berliner Zeitung)

Musikalische Leitung: Rüdiger Bohn, Inszenierung: Sabrina Hölzer, Ausstattung: Etienne Pluss.
Zhuang Zhou / Geschichtenerzähler - Gong Dong-jian, Prinz Chu / Geschichtenerzähler - Shi Xiao-mei, Grabfächerndes Mädchen / Tian, Frau des Zhuang Zhou - Wu Bi-xia, Schamane - Kang Jian-hai, König des Reichs der Toten - gespielt vom Dirigenten, Skelette - gespielt von den Musikern.
Mit dem Orchester der Zeitgenössischen Oper Berlin.

Qu Xiao-song, 1952 in Guiyang geboren, wurde als 14-Jähriger während der Kulturrevolution zur Landarbeit verschickt. Von dieser Erfahrung ist Qu tief geprägt. Nicht nur die Musik, sondern auch der Lebensvollzug in diesen traditionellen Gemeinschaften faszinierten ihn. Es waren insbesondere die Synthese von Natur und Kultur und die gelebten Maximen der konfuzianischen Lebensanschauung, die er in sein Schaffen aufgenommen hat. Auch in "Versuchung" spielen chinesische und westliche Musiker zusammen und treffen klassische chinesische Opernsänger auf Sänger mit westlicher Ausbildung. Im Gespräch mit Rüdiger Bohn wird Qu Xiao-song am 20. Mai um 18 Uhr über seine Klangwelt berichten. Chinesische Musiker stellen ihre Instrumente vor.

Infos: www.zeitgenoessische-oper.de

Koproduktion mit der Münchener Biennale (Uraufführung: 13. Mai 2004) und dem Hebbel am Ufer Berlin - gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur - mit Unterstützung des Berliner Künstlerprogrammes des DAAD, Medienpartner: DeutschlandRadio, KULTURradio RBB, Zitty