FUNERAL CHARADE OF POSES – EIN ABEND MIT FREUNDINNEN UND BASSO
24. September / HAU 1

ab 19.30 Uhr. Einlass durchgehend

Ein altes Theater. Vor mehr als 100 Jahren von Oskar Kaufmann erbaut in einer Zeit von großen Umbrüchen mit der Vision, Begräbnisarchitektur zu profanisieren. Wie eine gigantische Grabplatte steht das Haus an der Stresemannstraße. Seine wechselhafte Geschichte schweigend und würdevoll tragend. Bei der „Funeral Charade of Poses“ wird hier vieles auf den Kopf gestellt: Nach dem Eingang muss man erstmal suchen. Hat man ihn gefunden und das Haus betreten, wird einem schnell klar, dass das nur die erste Hürde einer Schnitzeljagd durch ein Geisterhaus war. Über dreißig künstlerische Positionen haben das Haus belegt. Scheinbar unabhängig voneinander warten sie auf die Zuschauer, die sich frei bewegen können durch diese Schmuckschatulle von Haus, in dem etwas geschehen sein muss. Doch niemand mag vermuten, gar sagen, was es war. Das Mysterium wird zum Leitfaden, der Weg zum Ziel. Bewacht und beseelt von einer Handvoll Hohepriesterinnen
kann man sich durchs Haus geleiten lassen, auf der Suche nach einer Frage, deren Antwort genauso
undurchsichtig ist – vorbei an Gallionsfiguren und Stretchparcours, an Lobbybouquets und Geisterritualen, an magischer Zauberei und zaghafter Magie.
Für vier Stunden verwandeln wir das HAU 1 in ein sonderbares Reich; wir – eine Gruppe von Performerinnen aus sieben Jahren des freien Raumes basso in Kreuzberg. Kein Ort ist geeigneter für einen Abschied zu einem Neuanfang – an diesem Septemberabend bei „Funeral Charade of oses“ wird die Besucherin sicher nicht erfahren, was das Mysterium ist, doch sie wird viel sehen, hören, berühren, schmecken, riechen, erleben … Hundert Jahre nach dem Theaterbau ist die Welt abermals an einem Punkt von Unsicherheit, Flucht und Angst. Vor hundert Jahren wurde das Haus eröffnet mit Hebbels „Maria Magdalena“, dessen Schlusssatz wir auch zu unserem machen: „Ich verstehe die Welt nicht mehr!“

In einer langen und ausufernden Performance Nacht werden die Häuser für viele unterschiedliche Künstler geöffnet. Der Kreuzberger Raum basso bespielt mit rund 30 Positionen aus seiner 7-jährigen Geschichte eine Nacht lang das HAU 1. Der düstere Charme von Oskar Kaufmanns Jugendstilbau und das Geheimnis, das sich darin verbirgt, hat es ihnen angetan und so steht diese architektonische Komponente im Mittelpunkt der Nacht mit dem Titel „Funeral Charade of Poses“.
Gleichzeitig zeigen im HAU 2 junge Künstler verschiedener Kunstakademien und Klassen ihre Arbeiten. Mit dabei sind u.a. Studierende der Städelschule in Frankfurt am Main und des Instituts für Raumexperimente von Olafur Eliasson, UdK Berlin.

Mit: Adi Khalif, Angeldust, Annika Eriksson, Annika Lundgren with Clara Lopez, Baltazar Castor, Beatrice and Lisa Jugert with Camilla Storgaard, Doireann D., Trine Lund, Anna Mields, Bernhard Wolf Koppmeyer, Chloe Griffin & Gwenaël Rattke, Christophe Chemin, Daniel Cremer, Daniel Wang, Denise Palma Ferrante, Discoteca Flaming Star & Guests, Femme Façade, Francisco Berna, Heike Föll, Jean-Michel Wicker, Johannes Paul Raether mit Frank Eickhoff und Rein Vollenga, Jon Campbell, Karl Holmqvist, Lemercier, Linda Franke, Lynda Revol, Malin Arnell, Nösler, Pedro Castro, Philip Wiegard with Neda Sanai,
Norbert Witzgall, Thomas Bratzke & Ryotetsu Masuda, Sabina Maria van den Linden, Sebastian Lee Philipp, Sergio Roger, Susanne M. Winterling, Voin de Voin & Andrew Ferron Smith, Wolfgang Müller, Yorgos Sapountzis, Yusuf Etiman