Reinhild Hoffmann | Susanne Linke | Urs Dietrich

Hebbel-Theater:

Reinhild Hoffmann

1997

Vor Ort

Reinhild Hoffmann
& Susanne Linke

1998

Über Kreuz

Susanne Linke

1992 Ruhr-Ort
1994 Märkische Landschaft
1996 Hamletszenen
Susanne Linke
& Urs Dietrich
1989 Affekte
1993 Dialog mit G.B.
1995 Da war plötzlich ... Herzkammern
Urs Dietrich
1998 An der Grenze des Tages



"Vor Ort" ist ein Exerzitium, in dem der Konsistenz von Erinnerung nachgespürt wird. Ein unmögliches Unterfangen. Manchmal, in den dichtesten Momenten, wird sichtbar: Es geht um das Unsagbare, das, wofür es kein Wort und keine Geste gibt. Reinhild Hoffmann linst zwischen dem Spalt zweier Briketts, die sie in ihren Händen hält, auf das Publikum herunter wie aus einer anderen Zeit.
Berliner Zeitung

"Vor Ort" is an exercise in which the consistency of memory is investigated. An impossible undertaking. Sometimes, in the densest moments, it becomes clear that this is something inexpressible, for which there are no words and no gestures. Reinhild Hoffmann peeks out from the gap between two briquettes she holds in her hands, and looks down upon the audience like someone from another era.
Berliner Zeitung

Dialog mit G.B., Susanne Linke

Vor Ort, Reinhild Hoffmann

Da war plötzlich ... Herzkammern, Urs Dietrich

Sie zählen mit Pina Bausch zu den herausragenden Exponentinnen des Tanztheaters: Reinhild Hoffmann und Susanne Linke. In den 70er Jahren leiteten die ehemaligen Schülerinnen von Kurt Jooss und Mary Wigman gemeinsam das Folkwang- Tanzstudio in Essen - dann trennten sich ihre Wege. Während Reinhild Hoffmann 1978 als Tanztheater-Chefin nach Bremen ging und anschließend ans Schauspielhaus Bochum, blieb Susanne Linke bis 1985 am Folkwang-Studio und arbeitete danach als freischaffende Choreographin.

1994 übernahm Linke gemeinsam mit Urs Dietrich die Leitung des Bremer Tanztheaters. Urs Dietrich, ebenfalls Folkwang-Schüler, gehört zu den bedeutenden Tänzern und Choreographen der nächsten Generation. Zur Spielzeit 2000/2001 wird er alleiniger künstlerischer Leiter des Tanztheaters in Bremen.

Susanne Linke ist dem Hebbel-Theater seit 1994 als Artist-in-Residence verbunden. Aus der Möglichkeit, auch außerhalb des Bremer Theaters Solo- und Gruppenstücke zu erarbeiten, entstanden die Produktionen "Märkische Landschaft", "Dialog mit G.B." und "Da war plötzlich ... Herzkammern". Reinhild Hoffmann arbeitet seit Mitte der 90er Jahre frei; seither entstanden für das Hebbel-Theater "Vor Ort" und in Zusammenarbeit mit Susanne Linke "Über Kreuz".

Man sagt immer: Der Tanz liegt im Sterben. Das ist alles Quatsch. Nur ist es für junge Leute heute viel schwerer geworden, etwas zu entwickeln, das Bestand hat. Die Energie, die ein Tanz live auf der Bühne entfaltet, das kann kein Medium je ersetzen. Der Tanz ist in den letzten dreißig Jahren seinen Kinderschuhen entwachsen und hat sich Respekt verschafft, vielleicht noch nicht so ganz im Theater. Aber keiner kann die Entwicklung mehr rückgängig machen.
Susanne Linke

Für mich ist die Bühne ein heiliger Ort, aber auch brutal wie das Jüngste Gericht. Die Wahrheit muß ans Licht. Das ist wie Sterben. Du mußt durch, ob du willst oder nicht, jetzt oder nie. Ein magischer Vorgang. Ich mag Magie, ich mag die Illusion, das Wunder und das Staunen des Publikums.
Urs Dietrich

Along with Pina Bausch, Reinhild Hoffmann and Susanne Linke are among the most outstanding exponents of dance theatre. In the 1970's, the former students of Kurt Jooss and Mary Wigman directed the Folkwang Dance Studio in Essen before going their separate ways. Reinhild Hoffmann went first to Bremen in 1978 to take over the "Tanztheater" there and then on to the Schauspielhaus in Bochum. Susanne Linke remained at the Folkwang Studio until 1985, when she began working as an independent choreographer.

In 1994, she assumed, together with Urs Dietrich, the direction of the "Tanztheater" in Bremen. Urs Dietrich, also a Folkwang student, is one of the most important dancers and choreographers of the next generation. Beginning with the 2000/2001 season, he will be the sole artistic director of the Bremen "Tanztheater".

Susanne Linke has been "artist in residence" at the Hebbel- Theater since 1994. The productions "Märkische Landschaft", "Dialog mit G.B." and "Da war plötzlich ... Herzkammern" presented her with the opportunity to develop solo and group pieces outside of the Bremen theatre.

Reinhild Hoffmann has worked independently since the mid- 1990's. During this time, "Vor Ort" was developed for the Hebbel-Theater, as was "Über Kreuz" in collaboration with Susanne Linke.

One always hears that dance is dying. That's nonsense. However, it has become much more difficult for young people today to develop something which is lasting. The energy that unfurls a dance live on stage is something that can be replaced by no other medium. In the past thirty years, dance has emerged from its infancy and has gained respect for itself, although perhaps not so completely in the theatre. But no one can reverse this development.
Susanne Linke

For me, the stage is a sacred place, but one as brutal as the Last Judgment. The truth must come to light. It's like dying. You have to go through it, whether you want to or not, now or never. It's a magical occurrence. I like magic, I like illusions, the wonder and amazement of the audience.
Urs Dietrich