Oskaras Korsunovas Theater Vilnius (Litauen)

> Bereits 1990, noch als Student, begann Oskaras Korsunovas seine Arbeit als Regisseur. Die Presse sprach von der Geburt eines neuen Theaters, das Publikum war überrascht und begeistert. 1998 wurde das »Oskaras Korsunovas Theater« offiziell gegründet. »Für mich ist Theater interessant als artistisches Phänomen mit seinem ganz einmaligen Prozeß und seinen charakteristischen Qualitäten. Als wir unser unabhängiges Theater gründeten, dachten wir an totale Unabhängigkeit, an die Möglichkeit, mit Schauspielern auch anderer Häuser zu arbeiten. Nicht nur mit Schauspielern, mit Menschen die den Wunsch haben und sich zutrauen auf die Bühne zu gehen. Unser Theater wird sich mit der Realität beschäftigen, die uns im Leben gegenübersteht.« (Oskaras Korsunovas)
»Er beherrscht auf und hinter der Bühne perfekt den gesamteuropäischen Gebarencode des Nachwuchsexistenzialisten, zwischen neuem Ernst und zeitloser Mürrischkeit. Er sucht und findet immer wieder neue, eigenwillige Bilder für die, für seine Generation, die am Beginn eines eigenständigen Lebens in den Sog des totalen gesellschaftlichen Zusammenbruchs geriet.« (Die Zeit)

> Oskaras Korsunovas began his work as a director in 1990, when he was still a university student. The newspapers at the time spoke of the birth of new theater, while the public was both surprised and enthusiastic. The »Oskaras Korsunovas Theater« was officially founded in 1998. »For me, theater is interesting as an artistic phenomenon with its completely unique process and its characteristic qualities. When we founded our independent theater, we were interested in total independence, and in the possibility of working with actors from other theaters. Our theater will concern itself with the reality that we encounter in life.« (Oskaras Korsunovas)

Der Meister und Margarita

20.+21.11 20.00

> »Seine Bühnenversion von Bulgakovs »Der Meister und Margarita« hat Korsunovas in einer aufgelassenen Fabrik einstudiert. 'Die Sowjetära war vollständig konserviert, völlig abgeschottet von der Welt draußen.' Herausgekommen aus der Zeitkonserve ist ein dreistündiges Spektakel rund um einen drehbaren Tisch, eine Einfallsorgie, in der die Figuren mal grellbunt wie im Comicstrip, mal überdreht wie im Stummfilm, doch stets mit vollem Körpereinsatz agieren. Aus Bulgakovs Walpurgisnacht macht Korsunovas ein bizarres Schattentheater der Anarchie und Sodomie; ein gutes Dutzend Gips-Lenins in der Bühnenecke kehrt dem Gerammel den Rücken zu.« (Die Zeit)

> »Drawn from the preserves of time, this three-hour spectacle is set around a revolving table, an orgy of ideas in which the figures – at times in gaudy colors as if in a comic strip, at times wound up as if in a silent film – provide stunning physical performances. Korsunovas makes out of Bulgakov’s Walpurgisnacht a bizarre shadow theater of anarchy and sodomy.« (Die Zeit)

von Mikhail Bulgakov, in litauischer Sprache mit deutscher Übertitelung

Preisgruppe C
Dauer 200 min
inkl. Pause
Regie OSKARAS KORSUNOVAS. Dramatisierung SIGITAS PARULSKIS. Bühne JURATE PAULEKAITE. Musik GINTARAS SODEIKA. Kostüme VIDA SIMANAVICIUTE, ALEKSANDRAS POGREBNOJUS. Piano PETRAS GENIUSAS, DONALDAS RACYS. Mit dem ENSEMBLE DES OSKARAS KORSUNOVAS THEATER. KOPRODUKTION: Oskaras Korsunovas Theater, Litauen — Festival d’Avignon — Theater der Stadt Remscheid — Ministerium für Landwirtschaft, Soziales, Stadtentwicklung, Kultur und Sport Nordrhein-Westfalen — Kulturministerium Litauen — THEOREM (Théâtres de l’Est et de l’Ouest Rencontres Européennes du Millénaire) Gefördert durch DAIMLERCHRYSLER AG — Mit Unterstützung des Freundeskreises des Hebbel-Theaters.
Oskaras Korsunovas gastiert am 12.12. beim "2. Festival Internationale Neue Dramatik" bei www.schaubuehne.de
 

Ein Sommernachtstraum

23.+24.11 20.00

> »In seinem 'Sommernachtstraum' zersägt Korsunovas nicht einfach mit viel Getöse einen Klassiker, sondern zimmert ihm eine neue Struktur: jeder der 18 Schauspieler trägt ein knapp türgroßes Brett mit sich herum – als Kostüm, Turngerät, Rhythmusmaschine oder Sexualpartner. Zusammen können die 18 Bretter einen Wald bedeuten, ein Labyrinth oder eine Mauer des Schweigens – eine ganze Welt eben. Und wer glaubt, das sei spätestens nach einer halben Stunde ein Holzweg, irrt: die Fantasie des Regisseurs Korsunovas reicht leicht für zweieinhalb Stunden. Ein diszipliniertes Spiel, ein straff geformtes Vergnügen, keine verkappte Stunde Gesellschaftskritik.« (Die Zeit)

> »In his 'A Midsummer Night’s Dream', Korsunovas not only saws apart this classic, but also erects a new structure for it: each of the 18 actors carries around a board about the size of a door – as a costume, as a gymnastics apparatus, as a rhythm machine or a sexual partner. Together the 18 boards might signify a forest, a labyrinth or a wall of silence – in other words, an entire world.« (Die Zeit)

von William Shakespeare, in litauischer Sprache mit deutscher Übertitelung

Preisgruppe C
Dauer 120 min
"Ein Engel such Sponsoren"
Artikel von Christof Siemes in "Die Zeit"
pdf / 272 kB
Regie, Choreographie, Bühne, Kostüme OSKARAS KORSUNOVAS. Sound GINTARAS SODEIKA. Mit dem ENSEMBLE DES OSKARAS KORSUNOVAS THEATER. Gefördert durch DAIMLERCHRYSLER AG — Mit Unterstützung des Freundeskreises des Hebbel-Theaters.

FACE TO FACE mit den Künstlern aus Ost- und Mitteleuropa: eine Veranstaltungsreihe des Hebbel-Theaters und des Künstlerhauses Bethanien.